Forschungsunterstützung und Forschungsdatenmanagement

UMMD-DIZ Konzepte für das Datenmanagement und die Informationsinfrastruktur:

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Die Universitätsmedizin Magdeburg verfügt durch das seit 2019 eröffnete Datenintegrationszentrum über einen sich derzeit im Ausbau befindenden Forschungsspeichercluster mit einer verfügbaren Kapazität von aktuell 1 Petabyte.

Die entstehenden Daten z.B. durch Forschungsgroßgeräte können zentral auf dem abgesicherten Forschungsspeichercluster abgelegt und für die Weiterverarbeitung nach guter wissenschaftlicher Praxis für 10 Jahre bereitgestellt werden. Das Datenintegrationszentrum stellt hierfür ein Repository auf GitLab Basis bereit, um so Forschungsprojekte optimal von der geschlossenen Aufbauphase bis zur Endphase mit Open Access Veröffentlichung aller Daten zu begleiten. Die hierdurch entstehenden Kosten bei Drittmittelprojektanträgen sind beim Drittmittelgeber, wenn anrechnungsfähig, mit einzustellen. Die Datenbereitstellung erfolgt jeweils nach Leistungsanforderung (Bandbreite) direkt an der virtualisierten Auswertungsumgebung oder als BSI-konformer On Premise Cloudspeicher, um so an die jeweiligen Auswertungsumgebungen optimal angebunden zu werden. Durch Anbindung des lokalen und standortübergreifenden Nutzerverzeichnisdienstes können die generierten Forschungsdaten personalisiert an die jeweilige Forschungsgruppe durch Authentifizierung gesichert im Revisionskontext freigegeben werden.

Um das Datenmanagement auch im Kontext der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Fakultäten der OVGU zu ermöglichen, wurde im Jahr 2019 das Wissensmanagement- und Kollaborationssystem Confluence mit einem Gesamtvolumen von einer 10.000 Nutzerlizenz beschafft und etabliert. Jedes Institut, Klinik und zentrale Einrichtungen haben Zugriff. Mit diesem System werden die Datenmanagementpläne verwaltet und die nachhaltige Lagerung und Weiterverarbeitung der Forschungsdaten dokumentiert.


Universitätsnetzwerk für Know-How und Forschungsdaten:

Netzwerk Universitätsmedizin: >> https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de

Die Universitätsmedizin Magdeburg ist mit über 6 Projekten (RACOON, CODEX, EViPan, AKTIN-EZV, B-FAST, MethodCOV) Partner im seit 2020 gegründeten deutschen Netzwerk Universitätsmedizin (NUM). Das Netzwerk hat zum Ziel, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien möglichst aller deutschen Universitätskliniken zusammenzuführen und auszuwerten. Durch diese Bündelung der Kompetenzen und Ressourcen sollen Strukturen und Prozesse in den Kliniken geschaffen werden, die eine möglichst optimale Versorgung der COVID-19-Erkrankten sicherstellen. Die Universitätskliniken und die anderen Krankenhäuser werden dann schnell, qualitätsgesichert und schlagkräftig agieren können. 

Das „Netzwerk Universitätsmedizin“ fördert hierzu den systematischen und flächendeckenden Austausch zwischen den Kooperationspartnern, um durch gemeinsame Entwicklungen in Forschung und Patientenversorgung, evidenzbasiertes Vorgehen sowie gegenseitiges Lernen ein gemeinsames Vorgehen bei der Pandemiebekämpfung zu erreichen. Der Aufbau dieser Struktur dient auch ganz wesentlich dem Ziel, künftigen Krisensituationen schneller, schlagkräftiger und besser vorbereitet begegnen zu können. All das kann in Gesundheitskrisen wie der Coronavirus-Pandemie Leben retten.

In einem für die Universitätsmedizin wegweisenden Ansatz sollen zwischen Forschung und Krankenversorgung Interaktionsstrukturen entwickelt werden, die eine effektivere Rückkopplung und Übersetzung von klinischen Fragen in neue Forschungsansätze gewährleisten. Zur Umsetzung bedarf es einer sehr leistungsfähigen Unterstützungsstruktur, die mit dem “Netzwerk Universitätsmedizin“ aufgebaut werden soll. Der Aufbau dieser Struktur dient auch ganz wesentlich dem Ziel, künftigen Krisensituationen schneller, schlagkräftiger und besser vorbereitet begegnen zu können.
Das „Netzwerk Universitätsmedizin“ wird durch den kontinuierlichen Austausch sowie das Lernen von- und miteinander zum einen gesicherte Erkenntnisse dazu liefern, wie die Bedingungen und Abläufe in den Krankenhäusern und die Versorgung in den Regionen optimiert werden können. Zum anderen werden die im Forschungsnetzwerk entwickelten Datensätze konkrete Erkenntnisse für die Verbesserung der Patientenbehandlung generieren.


Medizininformatik-Initiative: >> https://www.medizininformatik-initiative.de

Die Universitätsmedizin Magdeburg ist Partner im Medizininformatik Konsortium MIRACUM (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) https://www.miracum.org. Die stärkere Vernetzung von digitalen Gesundheitsdaten gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Patientenversorgung und in der Forschung. Die Universitätsmedizin Magdeburg hat sich auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren beispielhaft profiliert. MIRACUM gehört zu den vier interdisziplinären Konsortien in Deutschland, die vom Bundesforschungsministerium für die Medizininformatik-Initiative ausgewählt wurden. Mit dem Förderkonzept Medizininformatik unterstützt das Bundesforschungsministerium mit 160 Mio. € seit 2018 vier leistungsstarke, interdisziplinäre Konsortien, von denen das Konsortium MIRACUM das deutschlandweit größte Konsortium ist. Mit der Medizininformatik-Initiative sollen die Chancen der Digitalisierung in der Medizin für Versorgung und Forschung bestmöglich genutzt werden, wo für seit 2018 an allen Universitätskliniken und Partnereinrichtungen Datenintegrationszentren aufgebaut und vernetzt werden. In diesen Zentren werden derzeit die Voraussetzungen geschaffen, um Forschungs- und Versorgungsdaten standortübergreifend verknüpfen zu können. Gleichzeitig werden für konkrete medizinische Anwendungen innovative IT-Lösungen entwickelt, die die Möglichkeiten moderner digitaler Dienstleistungen und Infrastrukturen im Gesundheitsbereich zeigen sollen.

Hinter dem MIRACUM-Konsortium stehen 10 Universitäten mit Universitätsklinika und Datenintegrationszentren in 7 Bundesländern (Dresden, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Greifswald, Magdeburg, Mainz, Mannheim und Marburg), drei Hochschulen (Technische Universität Dresden, Hochschule Mannheim und Technische Hochschule Mittelhessen) und das Unternehmen Averbis (Freiburg) als Industriepartner.

MIRACUM vereint zahlreiche namhafte Forscher und Infrastrukturen zu wichtigen Forschungsthemen der IT in der Medizin. Klinische Befunde, Bildgebende Diagnostik, genetische und molekulare Untersuchungen sind Beispiele von Informationen aus der Klinik, die MIRACUM vernetzt, um Patienten zielgerichteter und wirkungsvoller behandeln zu können.

Das Fördervolumen für MIRACUM beträgt im Zeitraum 2018 bis 2022 aktuell insgesamt EUR 44,3 Mio. €, der Standort Magdeburg ist mit EUR 4,2 Mio. € daran beteiligt.